Was erwartet Ihr Kind in unserem Kindergarten?
Aus unserer christlichen Grundhaltung heraus steht Ihr Kind im Mittelpunkt unserer Bemühungen. Im liebevollen Umgang miteinander zeigen wir Ihrem Kind, dass uns seine Gefühle und seine Meinung wichtig sind und wir es in seiner Einzigartigkeit annehmen, wie es ist.
Wir berücksichtigen den Entwicklungsstand und die besonderen Bedürfnisse Ihres Kindes. Es lernt zunächst, sich in seine Kindergartengruppe einzuleben und sich in ihr zu Recht zu finden.
Wir unterstützen Ihr Kind dabei, seinen Platz in der Gruppe zu finden, indem wir eine Atmosphäre schaffen, in der es sich wohlfühlen wird. So wird Ihr Kind selbstbewusst, lernt zu äußern, was es fühlt und denkt, bringt seine Ideen ein und wird sich als wichtiges Mitglied einer Gemeinschaft erleben.
Die pädagogischen Mitarbeiterinnen sind Ansprechpartner und Bezugsperson, ohne sich Ihrem Kind aufzudrängen und möglicherweise eigenständiges Handeln zu verhindern.
Jesus stellt das Kind in den Mittelpunkt
Das tun wir auch und wir zeigen Ihrem Kind Wege für ein gelingendes Leben. Wir möchten Ihr Kind sensibilisieren für die „Frohmachende Botschaft Gottes“ und ihm Erfahrungen mit Glaube und Religion ermöglichen.
- Unser Glaube spiegelt sich im alltäglichen Miteinander und lässt Ihr Kind spüren, dass es einmalig, liebenswert und angenommen ist – ein Geschöpf Gottes.
- Wir beten im Morgenkreis und bitten Gott um seinen Segen für diesen Tag. Auf besondere Ereignisse wie Krankheit, Unglück, Trauer reagieren wir ebenso wie auf Freude, Glück, Gesundheit: wir beten für die Betroffenen, bzw. Danken. Ihr Kind lernt Gebetstexte und freies Beten kennen. Das Dankgebet vor dem Essen gestaltet sich ähnlich.
- Ihr Kind erfährt bei uns vom Leben Jesu. Geschichten von seinem Leben, Wirken und Leiden sind immer wieder Bestandteil unserer religiösen Einheiten.
- Auch Geschichten von Heiligen können uns Vorbild sein, wie wir unser Leben reichhaltiger gestalten können.
- Die biblischen Geschichten und Heiligenerzählungen reihen sich aneinander und ergeben so den religiösen Jahreskreis mit all seinen Festen: Erntedank, St. Martin, St. Nikolaus, Advent und Weihnachten, Drei Königsfest, Mariä Lichtmess, Aschermittwoch, Fastenzeit, Karwoche und Ostern, Pfingsten und Fronleichnam. Diesen Jahreskreis erleben wir mit Ihrem Kind.
- Als lebendiges Mitglied in unserer Pfarrgemeinde ist es für uns wichtig mit den Kindern an Familiengottesdiensten teilzunehmen und Gottesdienste mit zu gestalten.
- In unserem Kindergarten sind selbstverständlich alle Kinder und Ihre Familien, auch anderer Religionen, herzlich Willkommen. Wir achten Ihre religiösen Überzeugungen, auch wenn sie nicht unserem christlichen Glaubensgut entsprechen.
Wertschätzender Umgang miteinander
Höflichkeit ist wie ein Luftkissen: Es mag zwar nichts drin sein, aber sie mildert die Stöße des Lebens.
- Der Alltag ist durch ein wertschätzendes, respektvolles Miteinander und Hilfsbereitschaft geprägt.
- Es ist uns wichtig, Ihrem Kind in Freundlichkeit und Höflichkeit ein Vorbild zu sein. Deshalb sind „Danke“ und „Bitte“ sagen für uns von Bedeutung und selbstverständlich. Wir sind darauf bedacht es selbst in Aufforderungen und Bitten zu sagen, auch erinnern wir Ihr Kind daran, es ebenso zu tun.
- Sich beim Begrüßen und Verabschieden die Hände reichen – ein äußeres Zeichen, das unsere innere Einstellung zu Ihrem Kind und natürlich auch zu Ihnen und der ganzen Familie widerspiegelt.
- Darüber hinaus bietet dieser Kontakt eine gute Möglichkeit für uns, einen Einblick über das Befinden Ihres Kindes zu bekommen.
- Ebenso können beim Verabschieden wichtige Ereignisse des Kindergartentages nochmals aufgegriffen werden. Wir können darauf reagieren und mit Ihrem Kind Empfindungen, ob fröhliche oder auch traurige, teilen. Es hat die Möglichkeit seine Erlebnisse kundzutun – sie sind uns wichtig.
Auch bietet der Händedruck für Ihr Kind, für Sie und für uns Sicherheit. Für viele Kinder sind solche Rituale wichtig, um sich im Tagesgeschehen zu orientieren. Sie, als Eltern, können mit Gewissheit davon ausgehen, dass wir Ihr Kind wahrgenommen haben und damit unserer Aufsichtspflicht nachkommen.
Wir planen mit Ihrem Kind
Wir sehen Ihr Kind in seiner Gesamtheit. Seine kindliche Entwicklung wird in ihren vielseitigen Bereichen –sozial, emotional, kognitiv, sprachlich, motorisch, kreativ– unterstützt und gefördert. Dies geschieht in erster Linie im Freispiel und durch die unterschiedlichsten Angebote im Laufe des Tages, z.B. Gespräche, Spiele, Bastelarbeiten, Geschichten, Bilderbücher, in der Klein- oder mit der Gesamtgruppe im Kreis. Grundlage für die Planung dieser Angebote sind die Mit- und Selbstbestimmung der Kinder und unsere Beobachtungen.
- Ihr Kind gestaltet seinen Kindergartentag selbst. Während der Freispielzeit kann es sich entscheiden wo, wann, wie lange und mit wem es in den verschiedenen Bereichen spielen möchte. Das Angebot der verschiedenen Spielbereiche können die Kinder mit gestalten und mitbestimmen.
- Abstimmungen gehören zu unserer Entscheidungsfindung. Welches Lied möchtet ihr lernen? Was soll es beim Sommerfest zu Essen geben? Wie möchtet ihr die kommende Woche (Tag) gestalten? Wo immer es möglich ist, beziehen wir die Kinder in Entscheidungsprozesse mit ein. Ihr Kind lernt seine Ideen und Wünsche zu äußern, dafür abzustimmen und schließlich muss es auch die Entscheidung mit tragen. Dies kann schwierig sein, wenn die eigenen Wünsche abweichen.
- Die Themen der Projekte versuchen wir aus Beobachtungen, Gesprächen, kreativen Tun und Erlebnissen der Kinder herauszufinden. Was beschäftigt die Kinder? Welches Thema ist gerade wichtig – interessant?
- Welche Unterstützung brauchen die Kinder? Durch welches Projekt können wir Ihre Kinder motivieren, damit sie sich weiterentwickeln? Oft ist es auch nötig zwei Projekte gleichzeitig bzw. überschneidend zu bearbeiten, wenn ein Teil der Kinder noch am alten Interesse hat, manche aber von ganz anderen Ideen weiter getrieben werden. Ein Thema kann 2-3 Wochen, aber auch 2-3 Monate aktuell sein.
Durch aktive und passive Mit- und Selbstbestimmung entstehen immer wieder Interessenskonflikte und Grenzerfahrungen. Eigene, freie Gestaltungsmöglichkeiten dürfen die Anderen nicht gegen ihren Willen beeinträchtigen. Interaktion, Absprachen und Kompromisse sind nötig, um einen gemeinsamen Alltag zu ermöglichen. Auch zeitliche, räumliche und gesellschaftliche Vorgaben müssen berücksichtigt werden und schränken uns ein. Soweit es möglich ist versuchen wir den Wünschen und Bedürfnissen Ihres Kindes und aller Kinder gerecht zu werden.
„Natur hautnah erleben“
Es ist sehr interessant die verschiedenen Abläufe in der Natur im Wechsel der Jahreszeiten zu erkennen, spüren und zu erleben. Die Elemente Erde, Wasser und Feuer üben einen ganz besonderen Reiz auf die Kinder aus. Wir möchten Ihrem Kinde Raum und Zeit geben, die Natur zu erfahren und zu erleben. Wir legen Wert darauf, dass alle Kinder sorgsam und verantwortungsbewusst mit ihrer Umwelt umgehen. Tiere und Pflanzen dürfen nicht zerstört werden, auch wenn sie gerade als unnütz oder störend empfunden werden. Wir möchten Ihrem Kinde die Zusammenhänge in der Natur nahe bringen und ihm zeigen, wie wertvoll unsere Umwelt für uns ist.
Ihr Kind hat bei uns verschiedene Möglichkeiten Natur zu erleben:
- Es geht mit allen Kindern nach dem Mittagessen in den Hof.
- Während der Freispielzeit kann es mit weiteren vier Kindern alleine ins Freie. Die Kinder knipsen hierzu ihre Bildklammer an das dafür vorgesehene Schild, das im Eingang zum Gruppenzimmer hängt. Dann können sie sich anziehen und raus gehen. Wir wissen anhand der Klammern wer sich im Hof befindet und behalten natürlich auch diese Kinder im Auge.
- Hoftage – bei den Kindern sowohl im Sommer, um mit Wasser und Sand zu spielen, als auch im Winter um event. im Schnee zu toben, sehr beliebt. Wir verbringen einen ganzen Tag im Kindergarten Hof, schon gleich beim Ankommen im Kindergarten geht es hinaus, bis wieder alle nach Hause gehen. Außerdem heizen wir unseren Ofen an, damit wir zum Abschluss etwas Leckeres backen können.
- Auch Spaziergänge in die Umgebung sind immer wieder an der Tagesordnung. Wir beobachten die Felder, besuchen die verschiedensten Örtlichkeiten (Kirchen, Bücherei, Spielplatz usw.) und hin und wieder drehen wir einfach eine Runde, damit die Kinder sich austoben können.
Und dann gibt es noch die Waldtage im Kindergarten. Schon ein einziger Tag im Wald kann zu einer großen Bereicherung für Ihr Kind und die gesamte Gruppe werden. Neue Freundschaften werden geknüpft, Naturspielmaterialien stehen zu Verfügung, andere Spielsachen fehlen. Der ganze Tagesablauf ändert sich.
Entspannung – Oasen der Stille
Eine Anekdote aus Afrika erzählt:
Ein Weißer nimmt einen Einheimischen in seinem Jeep mit, um mit ihm in ein weit entfernt liegendes Dorf zu fahren. Der Weiße fährt rasant wie der Teufel durch die trockene Savanne bis der Einheimische bittet, anzuhalten, damit er aussteigen könne. Der Afrikaner setzt sich am Straßenrand nieder. Nichts geschieht, bis der Weiße ihn wieder zum Einsteigen auffordert. „Worauf wartest du denn?“, fragt der Weiße.
„Dass meine Seele nachkommen kann“ antwortet der Afrikaner. (Quelle unbekannt)
Viele Zeitgenossen hetzen durch das Leben so wie der Fahrer in der Geschichte durch die Savanne. In der Hetze des Alltags kommt ihre Seele nicht mehr mit. Die Fülle und die Geschwindigkeit der Eindrücke und Erlebnisse überfordern Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Ohne Momente der Besinnung geht auch der Sinn des Ganzen verloren. Stress, Frustration, Angstzustände und Lebensüberdruss sind die Folge – sogar schon bei Kindern.
Zeiten der Besinnung, Oasen der Stille aber sind notwendig, um die einzelnen Eindrücke, Bilder und Worte verarbeiten zu können. Sie eröffnen die Möglichkeit, das Erlebte in seiner ganzen Tiefe auszuloten und in seiner Einzigartigkeit zu erfassen. Momente der Stille lassen einen Text, ein Lied oder ein Bild in seiner ganzen Fülle lebendig werden – mehr als jede gut gemeinte Erklärung.
Es ist für uns wichtig, solche Oasen der Stille aufzuspüren und zu nutzen. Ein Innehalten im Alltag, eine kurze Zeit mit einfachen Atem- und Entspannungsübungen, mit ruhiger Musik oder einem besinnlichen Text – Augenblicke des Schweigens.
Wir wollen diese Zeit investieren in
- Brain Gym
- Traumreisen und Entspannungsgeschichten
- QiGong
„Tönen auf der Spur“
Wir möchten ein elementares Fundament legen, auf das Ihr Kind später mit Freude seine musikalischen Fähigkeiten aufbauen kann. Verbunden mit Bewegung und Tanz kann Ihr Kind seine Stimme, sein Gehör und seinen Körper erleben.
- Ihr Kind braucht Möglichkeiten seine Stimme und seinen Körper als „Instrument“ wahrzunehmen und zu erproben. Das beginnt beim Hören, Summen, Brummen, Pfeifen, Flüstern, Schreien, Klatschen, Stampfen, Schnipsen, Patschen und geht bis hin zum Ausdruck in Bewegung.
- Wir singen mindestens einmal täglich – unser Morgenkreislied. Neue Lieder für Festlichkeiten oder zum Thema passend, werden im Morgenkreis gelernt und geübt.
- Jedes Fest ist ein Grund zum Singen: Geburtstage, Feiern im religiösen Jahreskreis, wenn wir Gäste einladen.
- Ihr Kind hat die Möglichkeit an musikalischen Geschichten mitzuwirken: „Klanggeschichten“. An bestimmten Textstellen wird die Geschichte durch Instrumente verklanglicht.
- Immer wieder spielen wir die Lieder mit dem Körper – spielen Bewegungsspiele und tanzen. Sowohl im Morgenkreis als auch beim Turnen kann Ihr Kind das Singen mit klatschen, stampfen usw. begleiten oder sich zur Musik bewegen. Den Rhythmus erleben, Geschwindigkeit erfahren und sich fantasievoll ausdrücken – wertvolle Sinneseindrücke für Ihr Kind.
- Hinzu kommen noch Aktivitäten wie rhythmische Verse lernen, malen nach Musik, klassische Musik hören, Entspannungsübungen mit Musik usw., die auch immer wieder in unserem Alltag Platz finden.
Spielfähigkeit ist die Voraussetzung für Schulfähigkeit
Vorbereitung auf die Schule heißt für uns, Ihr Kind so selbstbewusst und neugierig zu machen, dass es von sich aus gerne in die neue Welt der Schule gehen möchte. Das ist möglich, wenn Ihr Kind durchs spielen gelernt hat, sich spielerisch in kleinen Schritten, mit sich und seiner Umwelt auseinander zu setzen und offen bzw. angstfrei auf neue Situationen zuzugehen.
Das fängt nicht erst im letzten Jahr vor der Einschulung an. Vom ersten Tag an, den Ihr Kind den Kindergarten besucht, steht das spielerische Lernen, liebevoll begleitet, im Mittelpunkt. Was es lernt, wie es lernt, wie sich seine Persönlichkeit entwickelt, sind Voraussetzungen für ein „schulfähiges Kind“.
Natürlich möchten wir im letzten Kindergartenjahr in Ihrem Kind ganz besonders die Freude auf die Schule wecken und unseren Vorschülern besondere Erlebnisse und Erfahrungen ermöglichen.
Dies erreichen wir durch gezielte Aktivitäten, wie z.B.:
Aktivitäten zur Förderung der Konzentration und des Lernens:
- Arbeitsblätter, Weben, Flechten, Sticken, …
- Texte lernen und bei besonderen Anlässen frei vortragen
- Übungen zum leichteren Lesen und Schreiben lernen (Hören, Lauschen, Lernen)
- Übungen zur mathematischen Grundbildung (Zahlenland)
- Experimente mit naturwissenschaftlichem Hintergrund
Aktivitäten zur Förderung des Sozialverhaltens:
- Patenschaften für die neuen Kinder
- Dienste im Kindergarten übernehmen (Hof-,Spüldienst)
- Übernachtung im Kindergarten
- gemeinsame Unternehmungen und Ausflüge
Aktivitäten, in denen die Kinder Neues erleben und erfahren:
- Besuch von Theaterstücken
- Gemeinsamer Erste-Hilfe-Kurs
- Besuch von Ausstellungen und Weihnachtsmarkt
- Unterweisung durch die Polizei in Sachen Verkehrserziehung
- Besichtigung der Kinderklinik, bzw. Hofgartenklinik
- Mitwirken beim „Kid´s Radio“ der Grundschule (wenn von der Schule aus möglich)
- Führung im Schloss Johannisburg
- Übernachtung im Kindergarten
Aktivitäten, die auf den bevorstehenden Schuleintritt vorbereiten:
- Besuch des Schulunterrichts („Schnupperstunde“)
- Schulprojektwoche
Die räumliche Nähe zur Schule gibt uns zudem die Möglichkeit, dass die Kinder sowohl das Gebäude, als auch die Institution Schule, durch übergreifende Aktivitäten, kennen lernen können.